Sonntag, 1. Dezember 2013

Goodbye Cairns - Hello Brisbane


Break your drive and stay alive!”, so lautete unser Motto während der langen Fahrt nach Brisbane. Die Strecke nach Brisbane beträgt ca. 1700km bzw. 19h Fahrzeit, deshalb beschlossen wir die Strecke in mehrere Etappen aufzuteilen.
Unsere Reise startete am Freitag, den 22.10 um 10 Uhr, doch bevor wir losfuhren, verabschiedeten wir uns erstmal von Desiree und mussten uns noch eine Kühlbox und ein Zelt besorgen. Als wir schließlich im Campingstore Ray's ankamen, erblickten wir eine giftgrüne Flüssigkeit, die vulkanartig aus unserem Kühlbehälter sprudelte. Zum Glück zeigte uns ein netter Trucker mit Vollbart einen aus der Schweiz stammenden Range Rover Spezialisten. Dieser inspizierte unser Auto und kam zum Entschluss, dass wir ein internes Leck im Kühlsystem haben und unser Motor deshalb schon nach wenigen Minuten überhitzte. Trotzdem beschlossen wir unsere Fahrt fortzusetzen.








Unser erster Stop war am bekannten Mission Beach, an dem wir uns einige Stunden aufhielten. Der Strand war atemberaubend und das Meer hatte eine angenehme Wassertemperatur. Doch obwohl wir im eingenetzten Bereich geschwommen sind, zwickten uns die winzigen Quallen und brachten uns dazu das Wasser wieder schnell zu verlassen.




















Anschließend machten wir uns auf den Weg nach Townsville, begaben uns zum nächstgelegen, billigen ($20) Campingplatz und verbrachten dort die Nacht. Jakob & Tom teilten sich das Zelt und Lara & Theresa verbrachten die Nacht im Auto.
Das unangenehmste auf den Campingplätzen ist die Schnaken Plage!
Am nächsten Tag wollten wir die Whitsunday Inseln besichtigen. Auf der Whitsunday Insel befindet sich der Whitehaven Beach, welcher zu den schönsten Stränden der Welt gehört.
Doch wegen des Dauerregens und der straken Windböen einigten wir uns darauf den Ausflug auf die Whitsunday Inseln zu verschieben.
Die zweite Nacht verbrachten wir in Mackay für $45. Gleich am nächsten Morgen sind wir weiter nach Rockhampton gefahren. Auf unserer Fahrt dorthin, sind uns leider mehr tote als lebendige Kängurus begegnet. In Rockhampton angekommen, hat sich der Motor unseres Autos 'Paul' wieder einmal überhitzt. Da wir Sonntags angekommen sind, hatten wir keine Chance auf ein Werkstattbesuch, also entschlossen wir uns eine Nacht auf einem Campingplatz in Rockhampton zu verbringen. Welcher mit $56 sowohl der Teuerste als als auch der Schönste war. Am ersten Morgen sind wir, nachdem wir unsere Sachen gepackt hatten, direkt zur nächsten Werkstatt, welche auf Range Rover spezialisiert ist. Nach endloser Warterei und der Hoffnung, dass es nur ein kleiner Schaden ist, musste uns der Mechaniker leider mitteilen, dass die Zylinderkopfdichtung kaputt ist. Egal, ob technisch begabt oder nicht, uns war allen klar, dass es teuer werden würde, aber dass es mindestens $3800 kosten würde, hätte keiner von uns gedacht. Der zuvorkommende und nett scheinende Mechaniker hat uns, nachdem wir die Arbeitsstunden und Kaffeepause bezahlt hatten, das Angebot gemacht für $500 uns unsere Reifen abzukaufen. Da wir, laut ihm, somit den größten Gewinn machen würden, weil unser Auto sowieso nichts mehr wert wäre. Wir waren vermutlich alle ziemlich schockiert und vor allem enttäuscht, dass uns so etwas dummes passiert. Man hört so viel über Backpacker, die Pech mit ihrem Auto haben, aber dass einem selbst so etwas passieren kann stellt man sich nicht vor, bis es wirklich passiert.
Um uns wirklich ganz sicher zu sein, dass unser Auto nicht mehr fahrtüchtig ist, haben wir uns entschlossen am nächsten Tag zu RACQ zu fahren und uns einen zweite Meinung einzuholen, was sich dann auch als sinnvoll rausstellte, denn der Mechaniker dort sagte uns, dass die Zylinderkopfdichtung seiner Meinung nach nicht defekt ist. Es wäre möglich, dass der Kühler einen Schaden hat und hat uns empfohlen zum 'The Radiator Shop' zu fahren und einen Spezialisten darüber schauen zu lassen. Leider hatte dieser keine Zeit für uns, weil er zu viel zu tun hatte und sein nächst möglicher Termin wäre erst in einer Woche gewesen. Nach reiflicher Überlegung entschieden wir uns nachts in Richtung Brisbane loszufahren, damit wir unser Auto nicht unnötig überlasten. Bis es dunkel werden würde, hatten wir noch einige Zeit zu überbrücken und entschieden uns daher, 'Paul' in die Tiefgarage zu stellen, wo er von der Sonne geschützt die Zeit bis zur Abfahrt als Pause genießen konnte.
Wir hingegen entschlossen uns die Zeit mit einem Kinobesuch zu nutzen und so schauten wir uns Catching Fire, den zweiten Teil der 'Tribute von Panem' Triologie an. Entgegen der Gewohnheit süßes Popkorn in einem warmen Kinosaal zu genießen, saßen wir mit salzigem Popkorn in einem bis zum Gefrierpunkt runter gekühlten Raum und froren während des Films. Die Australier scheint das hingegen nicht zu stören, denn niemand kam gut eingepackt oder wenigstens in langer Hose in die Vorstellung.
Nach einem kleinen Abendessen sind wir direkt nach Brisbane losgefahren und entgegen der allgemeinen Erwartung ist Jakob die kompletten 8 Stunden mit ein paar Energy drinks durchgefahren. Auf der Fahrt gab es immer wieder Strecken, auf welchen es direkt neben der Straße gebrannt hat. Nachts natürlich noch um einiges eindrucksvoller als tagsüber. Auch blieben die Unfälle, vor denen uns zwei Mädchen auf dem Campingplatz gewarnt hatten, nicht aus. Wir sind natürlich, wegen 'Pauls' Gesundheitszustand, immer unter den erlaubten 110 km/h gefahren.
Angekommen sind wir dann letztendlich am 27.10. um 1 Uhr nachts, nicht ganz die perfekte Zeit, aber nach den überstandenen Strapazen, waren wir mit der Ankunft an sich schon zufrieden! Leider hat um diese Uhrzeit keine Rezeption eines Campingplatzes mehr geöffnet und so entschlossen wir uns eine kurze unbequeme Nacht in unserem Gefährt auf einem Woolworths Parkplatz zu vollbringen. So früh wie möglich sind wir dann zu einer neuen Übernachtungsstätte aufgebrochen und haben dort unseren Schlafmangel wieder reingeholt. Die zwei Nächte bis zu unserer Reservierung verbrachten wir auf dem Campingplatz ein bisschen außerhalb von Brisbane. Da wir direkt bei unserer Schlafstelle einen kleinen Tennisplatz hatten, haben wir private Übungsstunden bei Jakob genommen um unsere 'Tennisskills' überhaupt erst einmal zu entdecken um irgendwann vielleicht einmal würdige Gegner für Jakob zu werden. Hat auf jeden Fall, sehr viel Spaß gemacht und jeder von uns war froh mal wieder wenigstens ein bisschen Sport zu treiben.
Nach den beiden Tagen auf dem Campingplatz, sind wir nach Brisbane aufgebrochen um unser Hostelzimmer zu beziehen. Wir haben ein Zimmer mit drei Anderen, von welchen zwei deutsche Mädchen sind und der Andere Ire. Der Komfort des Iglus bleibt natürlich aus, aber jeder von uns genießt es nach zwei Campingtagen wieder auf einer Matratze zu liegen. Auch sind die Duschen nicht ganz so luxuriös wie die auf unseren Campingplätze, aber alles in allem ist es ein sehr schönes Hostel und wir sind zufrieden.
Gleich nach unserer Ankunft haben wir den kostenlosen Shuttle-Bus nach Brisbane und haben uns dort die Stadt angeschaut, nach unserer kleinen Stadttour haben wir uns mit Philipp getroffen, der auch seit einigen Tagen in Brisbane ist.
Nach unserer ersten Nacht im Hostel starteten wir den zweiten Tag, mit dem Ziel so viele Lebensläufe wie möglich zu verteilen. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, da es schon morgens regnete und dieser auch bis abends anhielt. Nach einem sehr leckeren Pancake zum Frühstück, starteten wir unsere Suche nach einem Arbeitsplatz, in zwei Gruppen und klapperten gefühlte hundert Restaurants und Hotels ab.
Jetzt heißt es erst einmal abwarten und auf eine, hoffentlich positive, Rückmeldung hoffen.
Abends fand in unserem Hostel eine 'Mustache Party' statt und alle Menschen die mit einem aufgeklebten haarigen Schnurrbart kamen, haben Essen und Trinken umsonst bekommen. So lernt man auch die anderen Hostelbewohner besser kennen und erfährt neue spannende Dinge über Australien. 


Winke Winke =)
Koalaquartett












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