“Break
your drive and stay alive!”, so lautete unser Motto während der
langen Fahrt nach Brisbane. Die Strecke nach Brisbane beträgt ca.
1700km bzw. 19h Fahrzeit, deshalb beschlossen wir die Strecke in
mehrere Etappen aufzuteilen.
Unsere
Reise startete am Freitag, den 22.10 um 10 Uhr, doch bevor wir
losfuhren, verabschiedeten wir uns erstmal von Desiree und mussten
uns noch eine Kühlbox und ein Zelt besorgen. Als wir schließlich im
Campingstore Ray's ankamen, erblickten wir eine giftgrüne
Flüssigkeit, die vulkanartig aus unserem Kühlbehälter sprudelte.
Zum Glück zeigte uns ein netter Trucker mit Vollbart einen aus der
Schweiz stammenden Range Rover Spezialisten. Dieser inspizierte unser
Auto und kam zum Entschluss, dass wir ein internes Leck im Kühlsystem
haben und unser Motor deshalb schon nach wenigen Minuten überhitzte.
Trotzdem beschlossen wir unsere Fahrt fortzusetzen.
Unser
erster Stop war am bekannten Mission Beach, an dem wir uns einige
Stunden aufhielten. Der Strand war atemberaubend und das Meer hatte
eine angenehme Wassertemperatur. Doch obwohl wir im eingenetzten
Bereich geschwommen sind, zwickten uns die winzigen Quallen und
brachten uns dazu das Wasser wieder schnell zu verlassen.
Das
unangenehmste auf den Campingplätzen ist die Schnaken Plage!
Am
nächsten Tag wollten wir die Whitsunday Inseln besichtigen. Auf der
Whitsunday Insel befindet sich der Whitehaven Beach, welcher zu den
schönsten Stränden der Welt gehört.
Doch
wegen des Dauerregens und der straken Windböen einigten wir uns
darauf den Ausflug auf die Whitsunday Inseln zu verschieben.
Die
zweite Nacht verbrachten wir in Mackay für $45. Gleich am nächsten
Morgen sind wir weiter nach Rockhampton gefahren. Auf unserer Fahrt
dorthin, sind uns leider mehr tote als lebendige Kängurus begegnet.
In Rockhampton angekommen, hat sich der Motor unseres Autos 'Paul'
wieder einmal überhitzt. Da wir Sonntags angekommen sind, hatten wir
keine Chance auf ein Werkstattbesuch, also entschlossen wir uns eine
Nacht auf einem Campingplatz in Rockhampton zu verbringen. Welcher
mit $56 sowohl der Teuerste als als auch der Schönste war. Am ersten
Morgen sind wir, nachdem wir unsere Sachen gepackt hatten, direkt zur
nächsten Werkstatt, welche auf Range Rover spezialisiert ist. Nach
endloser Warterei und der Hoffnung, dass es nur ein kleiner Schaden
ist, musste uns der Mechaniker leider mitteilen, dass die
Zylinderkopfdichtung kaputt ist. Egal, ob technisch begabt oder
nicht, uns war allen klar, dass es teuer werden würde, aber dass es
mindestens $3800 kosten würde, hätte keiner von uns gedacht. Der
zuvorkommende und nett scheinende Mechaniker hat uns, nachdem wir die
Arbeitsstunden und Kaffeepause bezahlt hatten, das Angebot gemacht
für $500 uns unsere Reifen abzukaufen. Da wir, laut ihm, somit den
größten Gewinn machen würden, weil unser Auto sowieso nichts mehr
wert wäre. Wir waren vermutlich alle ziemlich schockiert und vor
allem enttäuscht, dass uns so etwas dummes passiert. Man hört so
viel über Backpacker, die Pech mit ihrem Auto haben, aber dass einem
selbst so etwas passieren kann stellt man sich nicht vor, bis es
wirklich passiert.
Um
uns wirklich ganz sicher zu sein, dass unser Auto nicht mehr
fahrtüchtig ist, haben wir uns entschlossen am nächsten Tag zu RACQ
zu fahren und uns einen zweite Meinung einzuholen, was sich dann auch
als sinnvoll rausstellte, denn der Mechaniker dort sagte uns, dass
die Zylinderkopfdichtung seiner Meinung nach nicht defekt ist. Es
wäre möglich, dass der Kühler einen Schaden hat und hat uns
empfohlen zum 'The Radiator Shop' zu fahren und einen Spezialisten
darüber schauen zu lassen. Leider hatte dieser keine Zeit für uns,
weil er zu viel zu tun hatte und sein nächst möglicher Termin wäre
erst in einer Woche gewesen. Nach reiflicher Überlegung entschieden
wir uns nachts in Richtung Brisbane loszufahren, damit wir unser Auto
nicht unnötig überlasten. Bis es dunkel werden würde, hatten wir
noch einige Zeit zu überbrücken und entschieden uns daher, 'Paul'
in die Tiefgarage zu stellen, wo er von der Sonne geschützt die Zeit
bis zur Abfahrt als Pause genießen konnte.
Wir
hingegen entschlossen uns die Zeit mit einem Kinobesuch zu nutzen und
so schauten wir uns Catching Fire, den zweiten Teil der 'Tribute von
Panem' Triologie an. Entgegen der Gewohnheit süßes Popkorn in einem
warmen Kinosaal zu genießen, saßen wir mit salzigem Popkorn in
einem bis zum Gefrierpunkt runter gekühlten Raum und froren während
des Films. Die Australier scheint das hingegen nicht zu stören, denn
niemand kam gut eingepackt oder wenigstens in langer Hose in die
Vorstellung.
Nach
einem kleinen Abendessen sind wir direkt nach Brisbane losgefahren
und entgegen der allgemeinen Erwartung ist Jakob die kompletten 8
Stunden mit ein paar Energy drinks durchgefahren. Auf der Fahrt gab
es immer wieder Strecken, auf welchen es direkt neben der Straße
gebrannt hat. Nachts natürlich noch um einiges eindrucksvoller als
tagsüber. Auch blieben die Unfälle, vor denen uns zwei Mädchen auf
dem Campingplatz gewarnt hatten, nicht aus. Wir sind natürlich,
wegen 'Pauls' Gesundheitszustand, immer unter den erlaubten 110 km/h
gefahren.
Angekommen
sind wir dann letztendlich am 27.10. um 1 Uhr nachts, nicht ganz die
perfekte Zeit, aber nach den überstandenen Strapazen, waren wir mit
der Ankunft an sich schon zufrieden! Leider hat um diese Uhrzeit
keine Rezeption eines Campingplatzes mehr geöffnet und so
entschlossen wir uns eine kurze unbequeme Nacht in unserem Gefährt
auf einem Woolworths Parkplatz zu vollbringen. So früh wie möglich
sind wir dann zu einer neuen Übernachtungsstätte aufgebrochen und
haben dort unseren Schlafmangel wieder reingeholt. Die zwei Nächte
bis zu unserer Reservierung verbrachten wir auf dem Campingplatz ein
bisschen außerhalb von Brisbane. Da wir direkt bei unserer
Schlafstelle einen kleinen Tennisplatz hatten, haben wir private
Übungsstunden bei Jakob genommen um unsere 'Tennisskills' überhaupt
erst einmal zu entdecken um irgendwann vielleicht einmal würdige
Gegner für Jakob zu werden. Hat auf jeden Fall, sehr viel Spaß
gemacht und jeder von uns war froh mal wieder wenigstens ein bisschen
Sport zu treiben.
Nach
den beiden Tagen auf dem Campingplatz, sind wir nach Brisbane
aufgebrochen um unser Hostelzimmer zu beziehen. Wir haben ein Zimmer
mit drei Anderen, von welchen zwei deutsche Mädchen sind und der
Andere Ire. Der Komfort des Iglus bleibt natürlich aus, aber jeder
von uns genießt es nach zwei Campingtagen wieder auf einer Matratze
zu liegen. Auch sind die Duschen nicht ganz so luxuriös wie die auf
unseren Campingplätze, aber alles in allem ist es ein sehr schönes
Hostel und wir sind zufrieden.
Gleich
nach unserer Ankunft haben wir den kostenlosen Shuttle-Bus nach
Brisbane und haben uns dort die Stadt angeschaut, nach unserer
kleinen Stadttour haben wir uns mit Philipp getroffen, der auch seit
einigen Tagen in Brisbane ist.
Nach
unserer ersten Nacht im Hostel starteten wir den zweiten Tag, mit dem
Ziel so viele Lebensläufe wie möglich zu verteilen. Leider machte
uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, da es schon morgens
regnete und dieser auch bis abends anhielt. Nach einem sehr leckeren
Pancake zum Frühstück, starteten wir unsere Suche nach einem
Arbeitsplatz, in zwei Gruppen und klapperten gefühlte hundert
Restaurants und Hotels ab.
Jetzt
heißt es erst einmal abwarten und auf eine, hoffentlich positive,
Rückmeldung hoffen.
Abends
fand in unserem Hostel eine 'Mustache Party' statt und alle Menschen
die mit einem aufgeklebten haarigen Schnurrbart kamen, haben Essen
und Trinken umsonst bekommen. So lernt man auch die anderen
Hostelbewohner besser kennen und erfährt neue spannende Dinge über
Australien.
Winke Winke =)
Koalaquartett
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