Eine der schönsten und zugleich
anstrengendsten Wochen in Australien erlebten wir letzte Woche in der
Umgebung von Alice Springs.
Wir mieteten uns einen kleinen
Wickedcamper mit einem Zelt auf dem Dach und machten uns auf die
lange Reise von Adelaide nach Alice Springs.
1580 km lang folgten wir dem
kerzengeraden und verlassenen Stuart Highway. Dennoch war (vor allem
Nachts) Vorsicht geboten, denn wilde Kühe und Kängurus überquerten
unachtsam die Straße.
Im Outback, so bezeichnet man
australische Regionen, die fernab der Zivilisation liegen, gibt es
nur selten Tankstellen und deshalb mussten wir schon des öfteren hoffen, dass wir nicht auf halber Strecke stehen bleiben. Interessant
zu wissen ist auch, dass der Benzin Preis, je weiter man sich von der
Großstadt entfernt, sehr strak steigt, während wir in Adelaide pro
Liter $1.50 zahlen, mussten wir in der Nähe des Ayers Rock $2.30 für
ein Liter ausgeben.
Trotz den Hürden schafften wir es
pünktlich zum Sonnenaufgang am Kata Tjuta zu sein.
Als wir den wunderschönen
Sonnenaufgang genossen bemerkten wir sofort die lästige
Fliegenplage, die uns noch die restlichen Tage begleitete. 20-30
Fliegen befinden sich ständig pro Person am Körper, ca. 2 Fliegen
schluckt man am Tag und ebenso viele verirren sich in der Nase.
Tom und Jakob verschleierten aus lauter
Verzweiflung ihre Gesichter mit Handtüchern und aus dem heißen Auto
wollten wir auch ungern aussteigen.
Nach dem Sonnenaufgang fuhren wir
weiter zum Ayers Rock (Uluru). Zuerst besuchten wir das Information
Center, welches uns die Sitten und Bräche der Aborigines lehrte.
Die Aborigines sind die Uhreinwohner
Australiens, sie besiedelten vor etwa 40.000 bis 60.000 Jahren den
Kontinent. Das Besteigen des Ulurus ist laut ihrer Tradition
verboten, ebenfalls war es auch nicht erlaubt Fotos von einigen
Stellen des Ayers Rock zu schießen. Wir respektierten die
Vorschriften der Aborigines und bewanderten stattdessen vorgegebene
Wanderstrecken trotz den heißen Temperaturen.
Wir blieben noch bis zum spektakulären
Sonnenuntergang, der den 384m hohen Ayers Rock hellrot färbt, im
Kata Tjuta-Uluru Nationalpark.
Am nächsten Morgen machten wir uns auf
den Weg zum Watarrka Nationalpark um den Kings Canyon zu
besichtigten.
Jedoch war der 4-stündige Kings Canyon
Rim Walk, wegen der sengenden Hitze, geschlossen.
Doch das hielt uns Abenteuerlustige
nicht auf, verbotenerweise diesen Walk auf uns zu nehmen ;P
Wir kletterten über die Absperrung und
rannten den steilen Anstieg hoch, damit uns niemand erwischt. Wobei
man des Öfteren kurze Verschnaufpausen einlegen musste, um zum Atem
zu kommen. Anschließend führte uns der 6 Kilometer lange Weg auf
einer relativ ebene Strecke zwischen den Domes des umgebenen Plateaus
entlang. Auf halbem Weg führen Treppen den Canyon hinab, wo eine
Brücke die Schlucht überspannt. Nach der Überquerung kann ein
optimaler Abstecher zum Garden of Eden, indem sich ein Wasserloch
befindet, unternommen werden. Der Hauptweg führt anschließend
wieder durch das von Wetter und Sonne geformte Gestein, bevor er
relativ seicht zum Parkplatz hinabführt.
Den dritten Tag unserer Reise
verbrachten wir in Alice Springs und der westlich gelegenen
MacDonnell Range.
Der Anteil von Aborigines in Alice
Springs beträgt ca. 20%. Uns wurde abgeraten in Alice Springs zu
campen, da dort die Kriminalitätsrate sehr hoch wäre. Wir befolgten
den Rat und machten uns auf den Weg zum Ormiston Gorge. Dort
angekommen badeten wir ebenfalls in einem Wasserloch und verbrachten
die Nacht auf einem freien Campingplatz in der MacDonnell Range.
Den darauffolgenden Tag brachen wir
auch schon wieder Richtung Adelaide auf und freuten uns auf das kühle
Wetter ohne Fliegen! Dennoch waren wir froh, uns dazu entschieden zu
haben, all diese Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Denn was wäre
eine Australien Reise ohne das Wahrzeichen Australiens besichtigt zu
haben?
In Adelaide angekommen trafen wir
endlich unsere Klassenkameraden Timi und Sebi. Wir nahmen am
Beachvolleyball Turnier teil, welches vom Hostel organisiert wurde
und am Abend tranken wir ein ''paar'' Bierchen zusammen. Am nächsten
Tag zauberte uns der schwäbische Koch Sebastian köstliche Linsen
mit Spätzle und wir plauderten über unsere Schulzeit.
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