Sonntag, 16. März 2014

In the middle of nowhere


Eine der schönsten und zugleich anstrengendsten Wochen in Australien erlebten wir letzte Woche in der Umgebung von Alice Springs.
Wir mieteten uns einen kleinen Wickedcamper mit einem Zelt auf dem Dach und machten uns auf die lange Reise von Adelaide nach Alice Springs.
1580 km lang folgten wir dem kerzengeraden und verlassenen Stuart Highway. Dennoch war (vor allem Nachts) Vorsicht geboten, denn wilde Kühe und Kängurus überquerten unachtsam die Straße.
Im Outback, so bezeichnet man australische Regionen, die fernab der Zivilisation liegen, gibt es nur selten Tankstellen und deshalb mussten wir schon des öfteren hoffen, dass wir nicht auf halber Strecke stehen bleiben. Interessant zu wissen ist auch, dass der Benzin Preis, je weiter man sich von der Großstadt entfernt, sehr strak steigt, während wir in Adelaide pro Liter $1.50 zahlen, mussten wir in der Nähe des Ayers Rock $2.30 für ein Liter ausgeben.
Trotz den Hürden schafften wir es pünktlich zum Sonnenaufgang am Kata Tjuta zu sein.
Die Kata Tjuta (die Olgas) bestehen aus 36 Bergen, der höchste Fels (Mount Olga) misst 564 Meter.
Als wir den wunderschönen Sonnenaufgang genossen bemerkten wir sofort die lästige Fliegenplage, die uns noch die restlichen Tage begleitete. 20-30 Fliegen befinden sich ständig pro Person am Körper, ca. 2 Fliegen schluckt man am Tag und ebenso viele verirren sich in der Nase.
Tom und Jakob verschleierten aus lauter Verzweiflung ihre Gesichter mit Handtüchern und aus dem heißen Auto wollten wir auch ungern aussteigen.
Nach dem Sonnenaufgang fuhren wir weiter zum Ayers Rock (Uluru). Zuerst besuchten wir das Information Center, welches uns die Sitten und Bräche der Aborigines lehrte.
Die Aborigines sind die Uhreinwohner Australiens, sie besiedelten vor etwa 40.000 bis 60.000 Jahren den Kontinent. Das Besteigen des Ulurus ist laut ihrer Tradition verboten, ebenfalls war es auch nicht erlaubt Fotos von einigen Stellen des Ayers Rock zu schießen. Wir respektierten die Vorschriften der Aborigines und bewanderten stattdessen vorgegebene Wanderstrecken trotz den heißen Temperaturen.
Wir blieben noch bis zum spektakulären Sonnenuntergang, der den 384m hohen Ayers Rock hellrot färbt, im Kata Tjuta-Uluru Nationalpark.




















Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zum Watarrka Nationalpark um den Kings Canyon zu besichtigten.
Jedoch war der 4-stündige Kings Canyon Rim Walk, wegen der sengenden Hitze, geschlossen.
Doch das hielt uns Abenteuerlustige nicht auf, verbotenerweise diesen Walk auf uns zu nehmen ;P
Wir kletterten über die Absperrung und rannten den steilen Anstieg hoch, damit uns niemand erwischt. Wobei man des Öfteren kurze Verschnaufpausen einlegen musste, um zum Atem zu kommen. Anschließend führte uns der 6 Kilometer lange Weg auf einer relativ ebene Strecke zwischen den Domes des umgebenen Plateaus entlang. Auf halbem Weg führen Treppen den Canyon hinab, wo eine Brücke die Schlucht überspannt. Nach der Überquerung kann ein optimaler Abstecher zum Garden of Eden, indem sich ein Wasserloch befindet, unternommen werden. Der Hauptweg führt anschließend wieder durch das von Wetter und Sonne geformte Gestein, bevor er relativ seicht zum Parkplatz hinabführt.






Den dritten Tag unserer Reise verbrachten wir in Alice Springs und der westlich gelegenen MacDonnell Range.
Der Anteil von Aborigines in Alice Springs beträgt ca. 20%. Uns wurde abgeraten in Alice Springs zu campen, da dort die Kriminalitätsrate sehr hoch wäre. Wir befolgten den Rat und machten uns auf den Weg zum Ormiston Gorge. Dort angekommen badeten wir ebenfalls in einem Wasserloch und verbrachten die Nacht auf einem freien Campingplatz in der MacDonnell Range.
Den darauffolgenden Tag brachen wir auch schon wieder Richtung Adelaide auf und freuten uns auf das kühle Wetter ohne Fliegen! Dennoch waren wir froh, uns dazu entschieden zu haben, all diese Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Denn was wäre eine Australien Reise ohne das Wahrzeichen Australiens besichtigt zu haben?




In Adelaide angekommen trafen wir endlich unsere Klassenkameraden Timi und Sebi. Wir nahmen am Beachvolleyball Turnier teil, welches vom Hostel organisiert wurde und am Abend tranken wir ein ''paar'' Bierchen zusammen. Am nächsten Tag zauberte uns der schwäbische Koch Sebastian köstliche Linsen mit Spätzle und wir plauderten über unsere Schulzeit.
Unser derzeitiger Plan ist es in Adelaide zu bleiben bis wir unser Auto verkauft haben, wir hoffen, dass es nicht allzu lang dauert...

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